Salettl Wittmann


Grundelemente / Basic elements

Schirmdach / Umbrella roof

„Das Dach, auch als Schirm gedacht, ist ein wichtiges Element meines Bauens. Es war immer mein Bestreben, das Dach vom Bauwerk abzuheben, es optisch schwebend zu gestalten, um einen möglichst großen, unbeschwerten Freiraum darunter zu erreichen.“ (J. Spalt)

„The roof, also conceived as a kind of umbrella, is an important element in my buildings. My aim was always to lift the roof off the building, to design it so that it seems to hover and to achieve an open space beneath it that is light-hearted and as large as possible.“ (J. Spalt)


Paravent / Screen

„Der Paravent als raumbildendes Element
– ein Versuch, aus der Abgeschlossenheit unserer bisherigen Raumbegrenzungen auszubrechen.“ (J. Spalt)

„The screen as an element that forms space – an attempt to break out of the closed-in character of our previous ways of defining space.“ (J. Spalt)


Leichtigkeit / Lightness

„‚Leichtigkeit‘ ist eine der Hauptforderungen, die wir für Bauten unserer Zeit stellen sollten; diese Leichtigkeit muss aber auch erlebbar sein, das heißt im Haus spürbar.“ (J. Spalt)

„‚Lightness‘ is one of the main demands that we should make on the buildings of our time; but it must be possible to experience this lightness, that is to say you should be able to feel it in the building.“ (J. Spalt)


Salettl / Folly

„Mich interessiert das Haus dort, wo es zum Lustobjekt wird, wo es nicht belastet ist mit Funktionen und Tätigkeiten, wo man eigentlich losgelöst sein kann vom Alltag. Und ich möchte gerne dieses Gelöstsein in den heutigen Hausbau transportieren.“ (J. Spalt)

„I am interested in the house where it becomes an object of pleasure, where it isn’t burdened with the functions and activities, where you can actually free yourself from everyday life. And I would like to transport this release into today’s buildings.“ (J. Spalt)


Quelle: Architekturzentrum Wien (Hrsg.): Johannes Spalt. Wahlverwandtschaften. Residenz, Wien Salzburg 2010.



Das Salettl als Archetyp des Bauens

„Spalts Archetyp des Bauens ist nicht der Tempel, nicht das Monument, nicht das Schatzhaus oder das Museum, auch nicht das Luxus-Schiff oder irgendeine maschinelle Apparatur. Sein Archetyp ist das Lusthaus - der leichte und fragile, der heitere, primär den Reizen des Gartens zugewandte Pavillon. Unter seinen vielen Sammlungen ist jene über das ‚Salettl‘ wohl die umfangreichste, mit tausenden Fotos, Zeichnungen, Büchern, Plänen, Bauaufnahmen, Modellen. ‚Saletta‘ im Italienischen bedeutet ‚der kleine Saal‘; ‚Kiosk‘ oder ‚Kösk‘ ist im Türkischen ‚das Landhaus, das Gartenhaus‘; ‚Kuschk‘ hieß auf Altpersisch ‚die Galerie, der Balkon‘; ‚Folly‘ im Englischen und ‚Folie‘ im Französischen ist ‚die Verrücktheit‘ und ‚Pavillon‘ kommt in diesen Sprachen von ‚papilio‘ - ‚Schmetterling‘“.

Otto Kapfinger (2010), zit. in Az W (2010), S. 164


„Spalt’s archetype of building is not the temple, nor the monument, not the treasury or the museum and not the luxury boat or any kind of mechanical gadgetry. His archetype is the pleasure house - the light and fragile, euphoric pavilion oriented primarily towards the delights of the garden. Of his many collections the one of ‚Salettl‘ is probably the most comprehensive and includes thousands of photographs, drawings, books, plans, measured drawings, and models. ‚Saletta‘ in Italian means ‚small hall‘; ‚kiosk‘ or ‚kösk‘ in Turkish is ‚the country house, the garden house‘; ‚kuschk‘ means in old Persian ‚the gallery, the balcony‘; ‚folly‘ in English and ‚folie‘ in French means ‚craziness‘ and ‚pavilion‘ in these languages comes from ‚papilio‘ - ‚butterfly‘“.

Otto Kapfinger (2010), zit. in Az W (2010), S. 162